Das natürliche Verbreitungsgebiet dieser Schlangen ist Nordvietnam und Südchina in Gebieten mit Sträuchern und Bäumen, teilweise auch bewaldete subtropische Regionen bis 2.000 m Höhe. Benannt sind sie nach dem Biologen George Albert Boulenger (1858–1937). Die sehr schlanken Tiere wurden von Vietnam nach Russland gebracht, und einige gelangten auch nach Westeuropa.
Unsere Langnasennattern stammen von reinrassigen Nachzuchttieren aus Tam Dao/Nordvietnam ab. Tam Dao (Drei Inseln) ist ein Kurort in Vietnam und liegt in der Provinz Vinh Phuc, etwa 90 km nordwestlich von Ha Noi auf einem 950 m hohen Plateau inmitten der Tam-Dao-Berge. Ab 1902 wurde der Ort als Kurort und Sommerfrische für die wohlhabenden französischen Kolonisten errichtet. Vietnamesen hatten außer als Sänftenträger und Dienstmädchen keinen Zutritt. Die Temperaturen liegen dort während des ganzen Jahres um 6 - 8 Grad niedriger als in der Ebene und betragen auch im Hochsommer selten mehr 26 Grad. Das Tam-Dao-Plateau verdankt seinen Namen den drei Bergen Thien Thie (1375 m), Thach Ban (1388 m) und Phu Nghia (1400 m), die oft wie Inseln aus dem Meer der tiefer liegenden Wolken herausragen. Eine der Attraktionen von Tam Dao ist der Suoi-Bac-Wasserfall (Silberstrom-Wasserfall).

Tam Dao
Die Langnasennattern beeindrucken durch ihren auffälligen, flexiblen Schnauzenfortsatz und eine sehr attraktive Präsenz im Terrarium. Die Schlange ist kräftig grün gefärbt und manchmal schimmern zwischen den Schuppen weiße oder sogar blaue Hautbereiche durch, ihre Länge beträgt ca. 120 cm, maximal 160 cm. Das Terrarium sollte mindestens 100 x 50 x 80 cm groß sein (BxTxH; je größer, desto aktiver sind die Schlangen). Neben Klettermöglichkeiten und Versteckplätzen (gern auch erhöht) haben unsere Tiere auch eine geräumige Wasserschale, in der sie oft baden (manchmal liegen sie den ganzen Tag drin). Das Bodensubstrat ist trocken, Temperatur ca. 22 – 24 Grad, lokal 30 Grad, nachts ungefähr noch 20 Grad. Ihre Lebenserwartung soll bei 15 – 20 Jahren liegen.
Als Futter bieten wir Mäuse/Ratten in entsprechender Größe, die ständig angenommen werden (man sollte jedoch gezielt nicht zuviel füttern, damit sie nicht verfetten). Eine Überwinterung von 6 – 8 Wochen bei etwa 12 – 15 Grad reicht für die Paarung aus. Die Weibchen legen 6 – 15 Eier. Die ca. 25 cm langen Jungen schlüpfen stahlgrau mit leichter Zeichnung nach rund 60 Tagen bei einer Inkubationszeit von ungefähr 28 Grad. Im Laufe der Zeit ändern sie ihre Farbe über türkis bis grün. Nicht alle Jungschlangen gehen gleich selbstständig ans Futter (manche erst nach einer kühlen Ruhepause), sie müssen dann oft zwangsgefüttert werden.
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